„Der Mensch ist nicht zum Vergnügen auf der Welt,
sondern damit er sich für andere einsetzt
und ihnen Freude macht!

Hans Neuffer

 

Nach dem Studium der Medizin an den Universitäten Tübingen, Heidelberg und Kiel nimmt Hans Neuffer als Feldhilfsarzt und Bataillonsarzt am ersten Weltkrieg teil. Nach dem Kriege ist er Assistent an der Chirurgischen Klinik in Tübingen bis er 1921 als leitender Missionsarzt in einem Krankenhaus in China tätig ist. Nach seiner Rückkehr aus China im Jahr 1928 wird er zum leitenden Polizeiarzt im württembergischen Innenministerium und Polizeiarzt beim Präsidenten in Stuttgart ernannt und errichtet dort unter anderem eine Krankenabteilung von dreißig Betten mit einem modernen Operationssaal. Nachdem er 1936 aus Gewissensgründen seinen Abschied als Polizeiarzt nimmt, geht er als Kassenarzt in die freie Praxis in Degerloch, wo er neben seinen vielen Ämtern bis 1963 als Hausarzt wirkt.

 

Als zweiter Präsident der Bundesärztekammer (damals noch Arbeitsgemeinschaft der Westdeutschen Ärztekammern) bestimmt er in seiner Amtszeit von 1949 bis 1959 und darüber hinaus die Standespolitik der Ärzteschaft. Eine neue Berufsordnung, die Einführung des Facharztwesens in allen Landesärztekammern und eine Modernisierung der Gebührenordnung für Ärzte sind ebenso wie die gesetzliche Manifestation der Vertragsfreiheit der Kassenärzte und dem daraus resultierenden freiberuflichen Status eines unabhängigen Arztes Leistungen seiner Amtszeit.

 

Hans Neuffer ist unter anderem Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern der Bundesrepublik Deutschland, des Goldenen Ehrenzeichens des Roten Kreuzes sowie der Paracelsus-Medaille, der höchsten Auszeichnung der Deutschen Ärzteschaft.